Saterfriesisches Wörterbuch
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fat

1. fett: die Äil is fat : der Aal ist fett. 2. gemästet: 2.1 n fat Swien : ein gemästetes Schwein. fat fodderje : mästen. 3. fruchtbar: dät is n fatte Wede: das ist eine fruchtbare Weide. [engl. fat ]

Fät, do Fete, dät

1. Fass: 1.1 hie häd sien Fät ful: er hat genug auf dem Kerbholz. 1.2 hie haut et fon een Fät in t uur: er kommt vom Hundertsten ins Tausendste. 1.3 hie weet, wät hie in t Fät häd : er weiß, was er ausgefressen hat.

Fat, -te, dät

1. Fett: 1.1 nu hääst du dien Fat kríegen: jetzt hast du deine Strafe gekriegt. 1.2 Fat uutläite: Fett ausschmelzen.

Íerzenbeend, -e, dät

Fassreifen, Fassband; eiserner Reifen: dät Íerzenbeend is mie fon t Fät oufalen: der Fassreifen ist mir vom Fass abgefallen.

apstete

1. aufstecken, hochstecken; in die Höhe stecken: Jíerven apstete : Garben mit der Forke auf den Boden hinauflangen. auf dem Felde die Korngarben mit der Forke an den Packer auf dem Wagen weitergeben: Roage, Wete apstete : Roggen, Weizen hochstecken. aufstoßen, rülpsen: 3.1 dät Íeten stat mie súur ap : das Essen stößt mir sauer auf. 3.2 dät skäl die roar, bitter, súur apstete : das wirst du bereuen. 3.3 Buuskool uut t Fät stat mie aaltied ap : Sauerkraut verursacht bei mir Blähungen. 4. einhandeln, beziehen: hie häd sik n Loage apstat : er sich eine Tracht Prügel eingehandelt.

läk

leck, durchlässig, undicht: dät Fät, die Pot is läk : das Fass, der Topf ist leck.

läkke

lecken: dät Fät fangt oun tou läkken : das Fass fängt an zu lecken.

ledig

1. leer: dät Fät is ledig : das Fass ist leer. 2. unverheiratet. 3. müßig: ledige Dege wollen stäärke Bene häbe : müßige Tage wollen starke Beine haben.

looslope

1. (Maschine) leerlaufen; ohne Wirkung laufen. 2. nicht arbeiten: hie lapt loos; hie häd niks tou dwoon : er arbeitet nicht; er hat nichts zu tun. 3. auslaufen; sich entleeren: dät Fät ron loos : das Fass entleerte sich. 4. frei herumlaufen.

loosmoakje

entleeren, leermachen: n Fät loosmoakje : ein Fass entleeren.

ounsailje

1. heransegeln. 2. unerwartet (und häufig unerwünscht) irgendwo erscheinen: hie koom ounsailjen, juust as wie n Fät Bjoor epenmoaked hieden : er tauchte plötzlich auf, gerade als wir ein Fass Bier aufgemacht hatten.

ountapje

anzapfen: dät Fät wuud ountapped : das Fass wurde angezapft.

siepelje

1. sickern, rieseln, träufeln (is): 1.1 die Wien siepelde tou dät Fät uut : der Wein träufelte aus dem Fass heraus. 1.2 dät Woater siepelt fon alle Kaanten ätter dän Sloot wai : das Wasser sickert von allen Seiten zum Graben hin. 2. fein regnen, tröpfeln: et siepelt n bitje bute : es tröpfelt ein bisschen draußen.

sköäre (a)

1. reißen; einen Riss bekommen (is): 1.1 die Roop is sköärd : das Seil ist gerissen. 1.2 ju Säärkenklokke is sköärd : die Kirchenglocke ist gerissen. 2. auseinander trennen; in einzelne Teile zerreißen: ju häd dät Goud/ Göitjen ounpakked un sköärd : sie hat den Stoff angefasst und auseinander getrennt. 3. spalten: die Loai häd dän Boom sköärd : der Blitz hat den Baum gespalten. 4. bersten (is): dät ene Fät is sköärd : das eine Fass ist geborsten. 5. eilen, hasten; schnell laufen, jagen (is): die grote Woain sköärde truch do Sträiten : der große Wagen jagte durch die Straßen. 6. dröhnen, rauschen, brausen: iek heerde do Búulgen sköären : ich hörte die Wellen rauschen. 7. schwer und mit Ausdauer arbeiten: ju sköärt älke Mäiden morere Úren in hiere Tuun : sie arbeitet jeden Morgen mehrere Stunden in ihrem Garten. 8. das große Reinemachen durchführen; den großen Hausputz unternehmen. 9. einen Stuhl oder einen Tisch über den Fußboden schleppen.

skulsje

1. (Flüssigkeit) glucksen, gluckern; sich hin und her bewegen und dabei dunkle Laute von sich geben (is/häd): ju Fauene kon ju Moalk so drege, dät ju nit skulset : die Dienstmagd kann die Milch so tragen, dass sie nicht gluckert. 2. schwenken; eine Flüssigkeit in einem Gefäß in Bewegung bringen, hin und her schwenken: do Bäidene skulsje mäd dät Woater in der Kruke: die Kinder bringen das Wasser im Tonkrug in Bewegung. 3. (Stoff) in einer Flüssigkeit durch Schwenken reinigen: Wulle in t Woater skulsje: Wolle im Wasser schwenken. 4. mit gluckernden Geräuschen in ein Gefäß einfließen ( is ): die Wien skulsede in dät Fät oun: der Wein gluckerte in das Gefäß hinein. 4. schaukelnd gehen ( is ): Janhinnerk skulsede so sinnig uur dän Dom: Janhinnerk ging langsam schaukelnd über den Weg.

stutterbulje

1. einen Purzelbaum schlagen. 2. torkeln, stolpern; mit schweren Schritten gehen, vor allem über holperigen Boden (is). 3. sich etwas unbeholfen auf ein bestimmtes Ziel zubewegen (is): hie stutterbulde ap dät Fät Bjoor : er ging etwas unbeholfen auf das Fass Bier zu.

Swik, -ke, die/dät

1. Zapfhahn; Luftzapfen am Fass. 2. Spundverschluss, Spundstöpsel: n Swik in t Fät haue: einen Spundverschluss ins Fass stopfen, schlagen. 3. Bohrer zum Bohren des Spundlochs. [engl. switch ]

tichtpikje

1. mit Pech überziehen. 2. auspichen: n Fät tichtpikje : ein Fass auspichen.

uutläkke

1. auslaufen, aussickern: die Wien läkt tou dät Fät uut: der Wein sickert aus dem Fass heraus. 2. abtropfen.

uutlope

1. hinauslaufen: hie lopt/lapt tou de Dore uut : er läuft zur Tür hinaus. 2. auf etwas hinauslaufen: dät lapt ap n Bidrog uut: das läuft auf einen Betrug aus. 3. (Flüssigkeit) ausfließen, ausströmen. 4. (Schiff) auslaufen. 5. (Treppe) austreten: ju Trappe is uutronnen : die Treppe ist ausgetreten. 6. ablaufen: dät is uurs uutronnen, as jo et meend häbe : das ist anders abgelaufen, als sie es gemeint haben. 7. sich leeren: dät Fät lapt uut : das Fass leert sich. 8. enden in: die Richelpeel lopt unner spits uut : der Zaunpfahl endet unten in einer Spitze.

uutswíeuwelje

1. mit Schwefeloxid von innen desinfizieren: n Fät uuswíeuwelje : ein Fass desinfizieren. 2. mithilfe von Schwefeldämpfen vernichten, ausräuchern: wie wollen ju Íemetäine uutswíeuwelje : wir wollen die Bienen im Bienenkorb durch brennenden Schwefel ausräuchern.

goisje

1. strömen; in großer Menge irgendwohin fließen; sich ergießen: 1.1 die Rien goisede bie do Múren andeel : der Regen strömte die Mauern herunter. 1.2 dät Bjoor uut dät Fät goisede uur do Stoule un Boanke : das Bier aus dem Fass ergoss sich über die Stühle und Bänke.

anstete

1. anstoßen. 2. anstechen: do Ap(p)ele sunt fon do Wurme anstat : die Äpfel sind wurmstichig. 3. anzapfen: n Fät Bjoor anstete : ein Fass Bier anzapfen. 4. kurz husten. 5. anlässlich eines besonderen Ereignisses sich gegenseitig zuprosten: wie häbe ap sien näie Stede anstat/ansteten : wir haben auf seine neue Stelle angestoßen.

Bjoorkroan, -e, die

Zapfhahn: dän Bjoorkroan in t Fät ounhauen: den Zapfhahn in das Fass hineinschlagen.

snirje

prasseln, zischen: dät Fat snirret in de Ponne : das Fett prasselt in der Pfanne. [keine Dehnung vor r]